15.06.20

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„betubed“ – nachhaltige Verpackungsideen aus Hamburg

Papierrecycling – so alt wie die Pyramiden

Recycling ist keine Erfindung der Neuzeit. Seit Jahrtausenden versucht der Mensch, Rohstoffe so nachhaltig wie möglich zu verwenden. Metall und Glas konnte er bereits in der Antike durch relativ einfache Verfahren wie Einschmelzen umgestalten. Auch das Wiederverwerten von Papier hat eine lange Tradition. Papierrecycling, wie wir es heute kennen, ist allerdings erst seit dem 18. Jahrhundert möglich.

Papierrecycling ist im Grunde so alt wie die ägyptischen Pyramiden. Vor gut 4000 Jahren gab es im Land der Pharaonen vermutlich schon einen florierenden Markt für ausgedienten „Beschreibstoff“. Der aus Pflanzenfasern hergestellte Papyrus kam ein zweites Mal als Bestandteil von Totenmasken und anderen dekorativen Grabbeigaben zum Einsatz. Wie beim Pappmaché ließ sich daraus nämlich eine formbare Masse machen, die nach dem Trocknen beliebig bemalt und verziert werden konnte.

Deinking – Druckfarbenentfernung als Schlüssel zum Papierrecycling

Buchdeckel und -rücken durch den Zusatz von Altpapier zu verstärken, ist in der Buchbinderzunft schon lange üblich. Seit 1774 existiert dank Justus Claproth ein regelrechtes Verfahren für die Wiederaufbereitung von bedrucktem Papier: in der Papiermühle von Johann Engelhardt Schmidt entdeckte er die Wirksamkeit von Wascherde, Terpentinöl und Kalk bei der Entfärbung bedruckter Papiere; das sogenannte „Deinking“ machte es möglich, die Druckfarbe vollkommen vom Papier zu trennen und damit optimal fürs Recycling vorzubereiten – durch das Entfärbungsverfahren konnte es erneut zum Bedrucken genutzt werden.

Buchdeckel und -rücken durch den Zusatz von Altpapier zu verstärken, ist in der Buchbinderzunft schon lange üblich. Seit 1774 existiert dank Justus Claproth ein regelrechtes Verfahren für die Wiederaufbereitung von bedrucktem Papier: in der Papiermühle von Johann Engelhardt Schmidt entdeckte er die Wirksamkeit von Wascherde, Terpentinöl und Kalk bei der Entfärbung bedruckter Papiere; das sogenannte „Deinking“ machte es möglich, die Druckfarbe vollkommen vom Papier zu trennen und damit optimal fürs Recycling vorzubereiten – durch das Entfärbungsverfahren konnte es erneut zum Bedrucken genutzt werden.

Der Jurist forschte sozusagen „in eigener Sache“. In seinem Berufsstand bestand naturgemäß eine große Nachfrage nach Papier. Als Manufakturrichter hatte er außerdem Zugang zu den Arbeitstechniken verschiedenster Handwerke. Was lag also näher, als selbst nach einer Möglichkeit zu suchen, die knappen Ressourcen an Stoff, dem damaligen Hauptbestandteil von Papier, zu schonen.

Dass seine bahnbrechende Verfahrenstechnik nicht umgesetzt wurde, lag am vergleichsweise hohen Produktionsaufwand. Erst in den 1950er Jahren besann man sich auf Justus Claproths Schrift „Eine Erfindung, aus gedrucktem Papier wiederum neues Papier zu machen und die Druckerfarbe völlig herauszuwaschen“ – seine Rolle als Erfinder des Papierrecyclings ist heute unumstritten.

Altpapier – der Stoff, aus dem Verpackungsträume sind

Für uns gehört Papierrecycling zum Alltag, Altpapier ist einer der wichtigsten „Sekundärrohstoffe“ der Gegenwart. Vom Schreibpapier über Kartonagen bis hin zum Hygieneartikel sind die papieren Produkte auch in nachhaltiger Version zu haben. Ihr leicht angestaubtes Image in Grau und Grün wird nach und nach durch innovative Designs ersetzt; Farbe, Chic und Funktionalität stehen kaum mehr im Widerspruch zu nachhaltiger Herstellung.

Auf dem Verpackungssektor punktet eine attraktiv gestaltete und umweltfreundliche Hülle vor allem in Kombination mit multifunktionalen Verwendungsmöglichkeiten. So greift das noch junge Start-Up-Unternehmen „betubed“ die Idee der röhrenförmigen Pappdose als Verpackung für alles auf, was in solche „tubes“ hineinpasst und stattet sie mit einem hochfunktionellen Innenleben aus. Optional sind z.B. maßgefertigte Inletts für empfindliches Transportgut. Diese können lebensmittelecht, luftdicht oder ölresistent ausgerüstet sein.

Durch verschiedene Verschlussmöglichkeiten kommen die Dosen ein-, zwei- oder dreiteilig daher. Diverse Arten der Druckveredelung machen sie auch optisch zu unverwechselbaren Unikaten – das Design für die dekorative Röhre liefert der Kunde in Form einer Druckvorlage selbst. Für Do-It-Yourself-Fans gibt es die innovativen Papphülsen aus zu 100 % recyceltem oder FSC-zertifiziertem Papier natürlich unbedruckt!

„betubed“ statt „becubed“ – nachhaltige Verpackungsideen in Bestform

Die „betubed packaging GmbH“ produziert seit 2019 ihre „handcrafted paper tubes“. Stefan Thiel und Demekssa Duresso verwirklichten ihre Vorstellung einer frischen und nachhaltigen Verpackungsidee mit der runden Alternative zur eckigen Normalversion. Mittlerweile ist aus den beiden „TubeBoys“ ein ausgewachsenes Team geworden. In ihrem Papp-Up-Store in Hamburg-Eppendorf ist ihr Sortiment „live“ zu sehen. Wer den virtuellen Weg zum Shop bevorzugt, wird unter www.betubed.de fündig.