25.08.21

Waldbericht 2021: So schützen wir unsere Bäume
Waldbericht 2021: So schützen wir unsere Wälder
Von Gastautorin M. Schwarz
Wie geht's eigentlich unserem Wald? Das weiß das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, auch zuständig für den deutschen Forst. Ein Drittel unseres Landes ist bewaldet, das ist ein hoher Wert in Europa. Die Kronen der Bäume werden jährlich in Stichproben bewertet -- in der Waldzustandserhebung. Wie es dem Kopf eines Baumes geht, sagt uns etwas über seine generelle Gesundheit.
Ein ausführlicher Gesundheitscheck der grünen Riesen erscheint einmal pro Legislaturperiode. Im Juli 2021 veröffentlichte die Bundesregierung den aktuellen Waldbericht. Die Ergebnisse des über 80 Seiten langen Berichts sind ernüchternd.
Ein gesunder Wald ist überlebenswichtig
Wer meint, er lebe in der Großstadt, und brauche die Wälder nicht, irrt. Denn ohne Wald könnten wir nicht überleben. Warum sind die rund 11,5 Millionen Hektar Forst für Deutschland so wichtig?
Drei Gründe, warum ihr euren Wald lieben und schützen solltet:

1. Die grüne Lunge: Bäume erzeugen unseren Sauerstoff und in der Gruppe -- als Wald -- produzieren sie riesige Mengen. Dafür verwandeln sie das Treibhausgas Kohlendioxid (CO²) mittels Photosynthese in Traubenzucker. Als Nebenprodukt dieses chemischen Prozesses entsteht Wasserdampf und vor allem der für uns lebenswichtige Sauerstoff, den sie zurück in die Atmosphäre abgeben.

2. Klimaschützer: Bei der Fotosynthese speichern Bäume enorme Mengen an Kohlenstoff in ihrem Holz: Jährlich binden die Wälder so fast 60 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2. Solange Kohlenstoff im Holz festgesetzt ist, kann es als Kohlendioxid die Erd-Temperatur nicht weiter erhöhen. Deshalb sind Wälder große Klimaschützer.
3. Trinkwasser-Produzent: Fast die Hälfte der deutschen Wasserschutzgebiete befinden sich in Wäldern. Waldboden wird nicht gedüngt, ist dicht und filtert Wasser sehr gut. Deshalb ist Trinkwasser aus dem Wald besonders sauber.
„Robust wie eine Eiche"? -- So steht es um unsere Wälder wirklich
„Robust wie eine Eiche" ist ein deutsches Sprichwort. Doch das gilt heute nicht mehr -- unseren Bäumen geht es schlecht wie nie. Sie erleiden massive Schäden durch Folgen des Klimawandels:
Extreme Hitze und Dürre
Dauerhaft hohe Temperaturen und zu wenig Regen lassen vor allem Fichten absterben. Außerdem haben über 80 Prozent der Bäume lichte, also kranke Kronen.
Schadinsekten
Insekten wie der Borkenkäfer oder Schwammspinner profitieren von geschwächten, durstigen Bäumen: Die Käfer brauchen Hitze und Trockenheit, um sich perfekt zu entwickeln. Ideale Bedingungen finden sie im ausgetrockneten Holz der Waldbäume. Die Tiere befallen unter anderem die empfindliche Rinde und schädigen den Baum nachhaltig. Nicht wenige Bäume sterben in der Folge und müssen gefällt werden.
Wie können wir als Verbraucher den Wald schützen?
Die erschreckenden Ergebnisse des Waldberichts sollten uns nicht verzagen, sondern aufwecken: Ein Signal an uns, zu handeln. Und wir sind handlungsfähig! Durch unseren übermäßigen Konsum haben wir die Erderwärmung und indirekt das Baumsterben verursacht. Ebenso können wir nun durch unseren Konsum den kranken Wäldern helfen. Wie schaffen wir das?
Waldschutz durch nachhaltigen Lebensstil

Hitzewellen und langanhaltende Trockenheit schwächen unsere Bäume sehr, machen sie anfällig für Krankheiten und lassen sie absterben. Die menschengemachte Klimakrise verursacht diese Hitzewellen und Dürren. Wenn wir die Klimaerwärmung eindämmen, verhindern wir auch das massive Waldsterben. Aufhalten können wir den Klimawandel nicht mehr. Ziel ist es, die Erderwärmung auf unter 1,5 °C zu begrenzen. Das würde unseren Forst schonen und die Bäume könnten sich regenerieren. Jeder einzelne von uns kann dafür etwas im Alltag beitragen.
Papierprodukte nachhaltig konsumieren

Direkt schützen wir die Wälder, wenn wir als Verbraucher weniger Holzprodukte nachfragen. Denn je weniger Bäume gefällt werden desto besser für die Wald-Gesundheit: Ein mehrstufig aufgebauter Mischwald ist besonders stabil: Alte Bäume bieten Jungbäumen Schutz. Gemischte Baumarten widerstehen Stürmen, Bränden und Insektenbefall besser als Monokulturen.
Ein Fünftel der Bäume wird nur für Papierherstellung gefällt, wir Deutschen verbrauchen besonders viel Papier. Wie konsumieren wir Papier und Pappe verantwortungsvoller?
Zertifizierte Papierprodukte kaufen
Die Mehrheit der Wirtschaftswälder in Deutschland ist mittlerweile zertifiziert, fast alle mit dem PEFC-Zertifikat. Weitere Zertifikate sind FSC und Naturland. Zertifizierte Forstbetriebe wirtschaften nachhaltig. Das bedeutet, Holz aus diesen Wäldern wird umwelt- und sozialverträglich hergestellt. Das Gleichgewicht des Ökosystems Wald wird gewahrt: Es dürfen nicht mehr Bäume gefällt werden als nachwachsen.
Ihr unterstützt dieses System, indem ihr ausschließlich zertifiziertes Papier kauft.
Recycling-Papier kaufen und Ressourcen schonen

Recycling ist immer besser als Neuproduktion. Das Gute ist: Papier und Pappe sind einfach zu recyceln. Die einzelnen Holzfasern können bis zu sieben Mal erneut zu Papier verarbeitet werden. Die deutsche Papierindustrie hat sich längst auf Recycling eingestellt: Es gibt heute fast jedes Papierprodukt aus Altpapier. Recycling-Papier ist viel ressourcenschonender als Papier aus frischem Zellstoff: In der Produktion werden 70 Prozent weniger Wasser und 60 Prozent weniger Energie benötigt.
Also, achtet beim nächsten Einkauf auf recycelte Alternativen bei Klopapier und Heften.
Papier aus Monoverpackungen kaufen
Damit Papierfasern recycelt werden können, müssen sie rein sein. Das bedeutet, frei von Fremdstoffen oder Verschmutzungen. Entscheidend fürs erfolgreiche Recycling ist die richtige Mülltrennung: Entfernt andere Verbundstoffe wie Plastik und Aluminium von der sauberen Verpackung. Erst danach darf das reine Papier der Verpackung in die blaue Tonne. Nur so kann daraus Altpapier werden. Einige Verbraucher finden es zu mühsam, Verbund-Verpackungen zu trennen. Sie sollten Monoverpackungen kaufen. Diese bestehen ausschließlich aus Papier.
Papierprodukte für andere Zwecke verwenden

Schon mal von Upcycling gehört? Im Gegensatz zu Recycling wird hier ein Produkt nicht in den Produktkreislauf zurückgeführt.
Stattdessen nutzt ihr den Gegenstand einfach anders, wenn er seinen ursprünglichen Zweck erfüllt hat. Ein bekanntes Beispiel ist der Pappkarton: Eigentlich eine Verpackung für schwere Gegenstände -- jetzt das Lieblings-Versteck eurer Katze.
Ihr habt die Rohstoffe längst im Haus und braucht keine neuen zu kaufen. Abfälle gibt es nicht mehr! Seid kreativ:
- Aus Pappdosen werden schöne Stiftebehälter oder Rasseln fürs Baby
- Einseitig bedrucktes Papier lässt sich in viele Einkaufszettel zerreißen
- Sogar dekorative Schalen entstehen aus Altpapier
Über betubed
Betubed bietet nachhaltige Lösungen im Bereich kreativer Rundverpackungen aus recyceltem Papier. Wenn du dich für das Thema Recycling und nachhaltige Papierproduktion interessierst, schreib uns gerne eine E-Mail unter info@betubed.de oder sende uns eine Nachricht über das Kontaktformular. Natürlich kannst du uns auch anrufen unter: +49 40 506 93 303. Unsere fertigen Pappdosen findest du im „be ready"-Shop.